Jahreshauptversammlung 06.01.2018
Sehlemer Feuerwehr leistet 1100 Einsatzstunden
Einsatzbereitschaft nach Einbruch nicht mehr gegeben / Reinhard Wolf und Hermann Ohlendorf zu Ehrenmitgliedern ernannt
Die Zahlen sind beeindruckend: Die Freiwillige Feuerwehr Sehlem hat im vergangenen Jahr 1100 Einsatzstunden nachgewiesen, davon über 700 Stunden bei Hochwassereinsätzen. Das teilte Ortsbrandmeister Bernd Klußmann in seinem Rechenschaftsbericht auf der Jahreshauptversammlung der Wehr mit und fügte hinzu: “Es ist in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit, sich in seiner Freizeit für andere einzusetzen.“ Umso mehr sei er erschüttert, dass im Dezember im Feuerwehrhaus eingebrochen worden sei, um Gerätschaften zu entwenden, die Menschen in Not helfen sollen. „Hier ist die Rettung von Menschenleben gefährdet und die Hilfsbereitschaft im Ehrenamt wird mit Füßen getreten“, so Klußmann. Aktuell sei dadurch die Einsatzbereitschaft der Sehlemer Wehr bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmtem Personen oder Türöffnungen bei Notfällen im Haus nicht mehr gegeben. Die Ersatzbeschaffung sei sehr zeitaufwendig, was in der Versammlung auf Verwunderung und Kritik stieß. „Es geht doch hier bei Hilfeleistungen eventuell um Leben und Tod. Da muss die Wiederbeschaffung doch allererste Priorität haben“, forderte ein Teilnehmer. Ortsbürgermeister Martin Hauk und Lamspringes Gemeindebrandmeister Ralf Kasten, die sich von dem Einbruch ebenfalls entsetzt zeigten, verwiesen dazu auf die nächste Sitzung des Gemeinderates, die am 30. Januar stattfindet. Ob das Thema allerdings auf der Tagesordnung stehe, sei noch nicht entschieden.
Klußmanns Dank als Ortsbrandmeister galt allen Aktiven, aber auch etlichen Privatleuten und Firmen, die mit einer Spende die Arbeit der Sehlemer Blauröcke unterstützt haben. Lobend äußerte er sich nicht nur über die erfolgreiche Teilnahme etlicher Feuerwehrkameraden an Weiterbildungsmaßnahmen, sondern auch über die gute Zusammenarbeit auf Gemeindeebene, die Ralf Kasten für das Lamspringer Kommando bestätigte.
Laut Ralf Weißmann, stellvertretender Sehlemer Ortsbrandmeister, habe das vergangene Jahr „viel Arbeit“ für die 247 Mitglieder starke Wehr gebracht. Insgesamt 34 Einsätze seien abzuarbeiten gewesen, darunter Brände, Verkehrsunfälle, Hilfeleistungen oder Gefahrguteinsätze. Dies schlug sich auch in den Berichten der Gruppenführer Fabian Klußmann (Kreisbereitschaft) und Ralf Klußmann (Gefahrgutzug) nieder. Laut Jugendwart Justin Baumgardt gab es 41 Treffen des Feuerwehrnachwuchses. Neben der theoretischen Ausbildung habe man mit dem Natur- und Artenschutzverein Nistkästen gebaut und an den Sportabzeichenprüfungen des VfL Sehlem teilgenommen. Musikzugführer Klaus Baumgardt berichtete, im vergangenen Jahr habe es 66 Zusammenkünfte gegeben, davon 45 Übungsabende.
Einen positiven Kassenbestand konnte Dirk Wegener, der als Kassenwart wiedergewählt wurde, vermelden. Gemeinsam mit Ralf Klußmann gehört er dem Kommando seit 28 Jahren an. Beide erhielten als Dank ein Präsent. Ausgeschieden aus dem Kommando ist Jürgen Oelkers, der das Amt des Sicherheitsbeauftragten fast zwei Jahrzehnte ausgeübt hat. Dafür gab es außer einem Präsentkorb des Kommandos die Ehrennadel in Gold von der Feuerwehr-Unfallkasse in Niedersachsen. Zum neuen Sicherheitsbeauftragter wurde Steffen Weißmann gewählt.
Für seine 25-jährige Zugehörigkeit zur Wehr wurde Heinrich Eilers geehrt. 40 Jahre ist Heinrich Brinkmann und bereits fünf Jahrzehnte Kurt Meyer Mitglied der Feuerwehr. Für über 40-jährige aktive Mitgliedschaft in der Einsatzabteilung wurden Reinhard Wolf und Hermann Ohlendorf zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Befördert wurden Justus Gödecke und Niklas Bruns zu Feuerwehrmännern, Tobias Mähden, Constantin Klußmann, Steffen Weißmann und Justin Baumgardt zu Hauptfeuerwehrmännern und Birgit Tönnies zur Ersten Hauptfeuerwehrfrau.
Als stellvertretender Lamspringer Gemeindebürgermeister lobte Martin Hauk, ebenso wie der stellvertretende Abschnittsleiter Stephan Marhauer, das ehrenamtliche Engagement der Sehlemer Feuerwehr. Sein Respekt und Dank gelte allen Aktiven, die sich vor allem bei den Hochwassereinsätzen für andere eingesetzt haben.
Bericht und Fotos: Achim Neubert